Samstag, 17. März 2018

Kapitel 5

Bewegungskämpfe in Litauen zwischen Njemen

        und der ostpreußischen Grenze

           Vom 22. Februar bis 6. April 1915




 Trotz Vernichtung der russischen 10. Armee war der feindliche Angriffswille noch
nicht gebrochen. Einige Wochen nach der Winterschlacht griff  der Großfürst auch
im Norden wieder an. Seine Durchbruchsversuche auf Osterode und Deutsch-Eylau
scheiterten jedoch. Schon am 24.Februar begannen die Russen mit Vorstößen aus
Grodno. Die geringen deutschen Kräfte, denen der Schutz Ostpreußens anvertraut
war, waren in diesen Wochen außerordentlich tätig und beweglich. Unter dem Schutz
starker Deckungen gingen sie langsam auf die Linie Augustowo-Sejny zurück. Der
Russe setzte seine Angriffe auf Kopziowo und Sopockinie fort und erreichte am
28. Februar die Querstraße Sopockinie- Dabrowo- Sztabin. Inzwischen hatte sich die
8.Armee zwischen Orzyc und Bobr neu geordnet, die 10.Armee dehnte sich nach
Norden aus und lehnte ihren linken Flügel zwischen Kalwaria und Marjampol an die
Szeszupa. Am 5. März wichen die deutschen Vorhuten von Simno auf Kalwarja aus
Am 9. März setzte der deutsche Gegenangriff ein. An den Bewegungen und Kämpfen
in Litauen zwischen Njemen und der ostpreußischen Grenze hatten die 12.Ulanen
ruhmvollen Anteil.


Am 22. Februar stellte sich das regiment am Westrand von Sylwanowce bereit. Da
kein feindlicher Angriff erfolgte, konnte es nachmittags in Vorwerk Kodziowce und
Usienniki Unterkunft beziehen, in der es auch am nächsten Tage alarmbereit blieb.
Am 24. Februar marschierte das Regiment am Ende des Gros über Kopciowo nach
Berzniki, wo eine halbe Stunde gerastet wurde, und dann auf glatten Straßen nach
Nordosten über Gudele-Stankuny-Mikicie nach Jeziorelki . Stab und 5.Eskadron
kamen in Jeziorelki, 4.Eskadron in Mikicie unter und blieben hier auch am nächsten
Tage.

Am 26.Februar wurde das Regiment über Sereje nach Leipuny gezogen. Nach Ab-
lösung durch das Ulanen-Regiment Nr.8 wurde das Regiment am 28.Februar nach
Jawejsze und Wilejki verlegt.

                                                                                               


Abtransport russischer Gefangene



Am 1. März übernahm Obersstleutnant Hay wieder die Führung des Regiments.
Major von Randow trat zum Kürassier-Regiment Nr.5 zurück. Am 2.März sammelte
sich das Regiment bei Bordziuny und ging nach Norden vor, um Lapsze anzugreifen.
Vom 3.bis 5. März wurden die Stellungen verstärkt. Patrouillen meldeten Roganiszki
und Kuciuliszki vom Feinde besetzt. Am 6. März abends erhielt das Regiment Befehl
über Dominiszki auf Szlawanty zurückzugehen.
Am 8. März ging es ein Stück nach Norden nach Galince. Von hier ritt die Brigade
mittags nach Jodeliszki zurück. 1 Uhr nachmittags erhielt das Regiment  Befehl auf
Radziucie vorzugehen. Nachdem der Ort von den Schützen genommen war, wurde
hier Alarmquartier bezogen.

Am 9. März ritten die 12.Ulanen über Galince nach Wierzboly. Die Schützen der
4.und 5. Eskadron besetzten die Höhen zu beiden Seiten des Weges Wierzboly-
Szadziuny. 5 Uhr nachmittags wurde auf  Buiniszky und Dumbel vorgegangen. Der
Ort wurde genommen. Stab und 4.Eskadron blieben in Dumbel, die 5.Eskadron be-
zog in Zmudzka Alarmquartier.
Ulan Rogall erlag einem Bauchschuß.


Am 10.März ritt das Regiment nach Süden über Tarnowka- Dusznica-Okmiany bis
zur Höhe 155 nördlich Kuciuny.
Während der Tage vom 12.bis 16. März wurden die Eskadrons 4 und 5 als Artille-
riebedeckung, zur Bedeckung der Verpflegungsfahrzeuge und zum Schutz des
Divisionsstabes verwendet.

Am 17.März löste das Regiment das Kürassier-Regiment Nr.3 in seiner Stellung
bei Wysoki ab.
Am 18. März ging ein Sprung rückwärts nach Berzniki.
20.und 21. März nur zur Patrouillen- und Artilleriegefechten.

Am 23.März stellte sich das Regiment (ohne 3.) bei Kadaryszki bereit, die 3.Es-
kadron sicherte bei Baranowo.
Der 25.März brachte wiederum eine Bereitstellung bei Kadaryszki .
Am 26.März löste das Regiment das Ulanen-Regiment 8 im Sicherungsabschnitt
Trzcianka- Baranowo-Wierzbiszki-Wegegablung 1km westlich Jasionowo ab.
Am 27.März ritt das Regiment im Brigadeverband über Slobodka bis Bulewizna
vor. Fahnenjunker -Unteroffizier Ahrweiler ,2.Eskadron, wurde hierbei so schwer
verwundet, daß er am nächsten Tag verstarb.




Am 29.März wurde die Bereitstellung  Smolany erreicht.
Während 3. und 4. Eskadron am 30.März alarmbereit in Wolynce blieben, stellten
sich Stab, 2. und 5. Eskadron zunächst bei Punsk bereit und marschierten dann
mit der Brigade über Oszkinie bie Sejwy vor, wurden aber abends wieder nach
Punsk, Juryzdyka und Oszkinie zurückgenommen.


Am 31.März stellte sich das Regiment zunächst am Wege Punsk- Wengielnica
bereit und rückte nachmittags in die Quartiere Szoltany, Szlinokiemie und Mos-
kiewszczyzna ab.

Der 3. und 4. April verging mit Bereitstellungen bei Epidemia.
Am 5. April verstärkten 3.und 4.Eskadron die 5./Jäger Rgt.z.Pf. 9 an der Szeszupa
bei Miluciszki, südwestlich Kalwarja.
Am 6.April lösten 3. und 4. Eskadron die 5. Eskadron des Schwesterregiments ab
und begannen die Stellung bei Miluciszki auszubauen. Damit war die Dauerstellung
erreicht.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen