Mittwoch, 29. März 2017

Reitergeist


                               Der Reitergeist

                     "Vorwärtsdenken, Vorwärtsschauen, Vorwärtsreiten"   

    Einsatz von Truppenteilen, Führen von vorn ! Wendige rasche Führung, Ent-    
                           schlossenes Zupacken, Persönliches Vorbild.
                         ( Die Kavallerieführer des großen Kurfürsten )

                Verantwortungsfreude, Eigeninitiative / Entschlusskraft.
      Handeln im Sinne der übergeordneten Führung, Angriffswille, Mut zum
                               Risiko ! Persönlicher Einsatz, Vorbild.
                 ( General der Kavallerie Friedrich Wilhelm von Seydlitz )

               Reitergeist trug wesentlich zur Entwicklung des Prinzips

                             " Führen mit Auftrag / Auftragsakt "




Nicht nur Husaren habe
eine Farbenpracht -
auch Ulanen mögen es
bunt!


































Marschmusik


Das Regiment führte zur Parade im Schritt den :
              "Kürassier-Marsch - Großer Kurfürst " III A/52 (Simon)
       Parade-Marsch im Trabe die:
               "Ambospolka" III  B /42   (Parlow)
       Parade im Galopp den:
                Marsch aus " Das Nachtlager von Granada " III B 10 (Kreutzer)
       Präsentier-Marsch
                " I.Bat. Garde  II/7"
                                       

Dienstag, 28. März 2017

Garnison Goldap

Ulanen in Goldap

Von 1890 bis 1913 waren in Goldap im Wechsel einzelne Eskadrons
untergebracht.
vom                         1890  bis 24.September  1898  das 1.Eskadron;
                                                             ( 1.Eskadron nach Insterburg)
vom 25.September 1889  bis                                   das 5.Eskadron
                                                (5.Eskd.von Insterburg nach Goldap)
vom                         1900 bis                                    das 4.Eskadron
vom                         1902 bis                                    das 3.Eskadron
vom                                  bis       1.Oktober  1913   das 1.Eskadron

   Ab 1.Oktober 1913 das Gesamte Regiment in Insterburg



Alte Kaserne in
Goldap









Goldap war Garnisonsstadt für verschiedene Einheiten, wie
ein halb Schwadron Drag.-Regt. von Wuthenau   am 11.1.1718;
 Das Kürassier-Regt. Dewitz:

                                                                  Bosniaken

während des Siebenjährigen Krieges  bosniakische Lanzenreiter
(aus welchen das2.preußische Ulanen-Regiment gebildet wurde)
Bei Beginn des 1.Weltkrieges lag das Infanterie-Regiment "Graf Dönhoff"
(7.ostpr.) Nr.44 in Goldap.
1934 zogen die Panzerabwehrabteilung 1 in Goldap ein.
1935 wurde das II.Bataillon des Infanterie-Regiments 22 nach Goldap
verlegt. 
Die 32. pommersche Infanteriedivision traf im Mai 1941 im Raum Goldap ein.


Mein Großvater 1912 in Goldap - 1.Eskadron


    In Goldap auf dem Marktplatz












                                                     




                                                       Kaserne in Goldap früher-

                        - und heute                                                  


































































  Das Offiziers-Casino früher-
  













                                                  -und heute






















Montag, 27. März 2017

Neue Ulanen-Kaserne in Insterburg

Fertigstellung 1885 der Kaserne  in der Schloß Straße






































< Die Ulanen-Kaserne























































Die Garnisonskirche
    in Insterburg

Die Stahlrohrlanze

Anwendung:

  Im Exerzier-Reglement für die Kavallerie  heißt es:"Im Reiterkampf bringt
  die geschlossene und in voller Wucht gerittene Attacke den Sieg.Jeder Mann
  muß den festen Willen haben, den Gegner rücksichtslos niederzureiten und im
  Anprall zu erstechen."
  Der Degen spielte eine untergeordnete Rolle. Er diente lediglich als Aushilfe,
  falls die Lanze verloren ging oder zerbrach.

 Entwicklung:


Holzlanze M 1866











  Die im Jahr 1888 bei den Ulanen-
  Regimenter durchgeführten Versuche
  mit Stahlrohrlanzen fiel positiv aus.
 .Sie war nicht  schwerer als die Holz- 
  lanze (3,14 m lange Lanze n/A - 
  preußische Holzlanze Modell 1866)
und sie verzieh sich nicht zum Gegensatz zur Holzlanze. 
Die Stahlrohrlanze konnte, dank Schrägwalzverfahren kostengünsstiger hergestellt werden                  
Am 2.Januar 1890 wurde durch Allerhöchste Kabinetts-Order die 
Stahlrohrlanze bei der Kavallerie eingeführt.
  Die Merkmale der Lanze n/A wurden auf die Konstruktion der Stahl-
  rohrlanze übertragen. 
    1. Vierkantspitze
    2. Sechs Drahtösen zur Befestigung der Flagge
    3.Messingring zur Befestigung des Armriemens
  Optische Abweichungen zur Holzlanze sind:
    1. Gesamtlänge 3,20 m
    2. Spitze mit quadratischem statt rautenförmigen Querschnitt.
    3. Nahtlos gezogenes Stahlrohr mit einem Durchmesser von 26 cm.
 Das Griffstück wurde mit Bindfaden umwickelt.(später mit Hanfschlauch)
 Der Hanfschlauch wurde mit je ein Messingring am Ende begrenzt.
 Die die Drahtösen (ab 1893 vier Messingknöpfe) für die Flagge wurden auf-
 gelötet.Zu dieser Zeit wird die Lanze in Stahlrohrlanze a/A (alter Art ) und
 n/A (neuer Art) unterschieden.Die Ausführungen "M90" und "M93".
 1900 wurden die Begrenzungsringe für den Hanfschlauch zylindrisch und
 sie wurden aufgepreßt.
 Die Stange wurde ab 1910 versuchsweise  und dann ab 1914 überwiegend 
 aus gewalztem Stahlblech gerollt und autogen verschweißt.
 1914 wurde die Spitze , bei Beibehaltung der Gesamtlänge um 2 cm auf
 15cm verlängert.
 Um ein zu tiefes Eindringen zu verhinder wurden 1908 probeweise Scheiben
 im Durchmesser von 8 cm  20cm unterhalb der Spitze angebracht. ab 1910
 eine geringe Anzahl mit hohlen Blechkugen. Die Kugeln sind 16 cm unter-
 halb der Spitze mit einer Tülle vernietet und haben einen Durchmesser von
 7 cm.                                                                                                                                    







oben : Stahlrohrlanze a/A   M90
unten: Stahlrohrlanze n./A  M93
(Quelle zur Stahlrohrlanze von Daniel Goetz)


Konstruktion:

  - Die Spitze ist mit der Stange aus einem Stück gefertigt.
  - Der Schuh besteht aus einem zylindrischen und einem konischen Teil.
    Er wurde kreuzförmig mit zwei Nieten an der Stange vernietet.
 - Die Stange ist aus Flußstahl, gebräunt und mit Zapon-Lack versehen
   die sechs (ab 1893 vier) Ösen zur Befestigung der Flagge sind aus
   Messing(draht) und stehen in einer geraden Linie zum diagonalen 
   Querschnitt der Vierkantspitze. Der Messingdraht hat ein Durchmesser
    von 2,5 mm und die (Knopf)ösen sind 13 mm dick. Auf der Lanzenstange
   befindet sich ein aufgelöteter Messingring- von ursprünglich 39 mm Durch-
    messer, ab 1891 auf 34 mm verkleinert. Zum Festhalten des Armriemens
    und eine etwa 32 cm breite Bindfadenumwicklung aus gepichtem, 2 mm 
    starkem Bindfaden zur besseren Handhabung. Ab 1893 wurde auf der Stange 
   ein durch konische Ringe  vorn und hinten begrenzter 46 cm langer Hanf-
   schlauchüberzug angebracht. Im zweiten Drittel der Länge  der Handhabung
   befindet sich der Messingring ( im Durchmesser von 36 mm ) für den Arm-
   riemen. Der Hanfschlauch wurde gefirnist.
   Ab 1893 wurde in den hinteren Teil der Stange zur möglichsten Beseitigung 
   des Tönens der Lanze eine Löschpapierhülse im Gewicht von etwa 35 g ge-
   schoben. Das Gewicht der Lanze liegt bei 1790 g und beträgt ab dem Ferti-
   gungsjahr 1893   1990 g. Die Gewichtserhöhung resultiert aus der Bleifül-
   lung im Schuh, den schwereren Ösen sowie den Begrenzungsringen und
   der Löschpapierhülse.

Abnahme und Truppenstempel:

  Die Stahlrohrlanze wird auf der Spitze und dem Schuh der dem Revisionszei-
  chen gegenüberliegender Seite gestempelt. In der Regel ist der Truppenstem-
  pel auf der Spitze in Richtung der Spitze  lesbar geschlagen. Am Schuh befindet 
  er sich in Richtung Schuhende geschlagen.

Revisionszeichen:

   Das Revisionszeichen steht auf jener Fläche der Spitze, welche rechts der
   Ösen ist.  Es sind an folgenden Stellen Revisionszeichen angebracht: Stahl-
   rohrlanze a/A -auf der Platte für die Drahtösen, auf dem Armriemenring  und   
   auf dem Schuh. Stahlrohrlanzen n/A -auf den Ösen, Begrenzungsringen,  
   dem Armriemenring und dem Schuhende.
   Instandgesetzte Lanzen haben de RC-Stempel mit Krone auf der Spitze unter
   dem Revisionszeichen und einem lateinische Buchstaben auf dem neuen Teil.





Stempelbeispiele













Herstellungs-und Fertigungszahlen:

   Als Hersteller der nahtlos gezogenen Rohre trat zunächst die Firma Mannes-
   mann auf. Später kam die Rheinische Metallwaren- und Maschienenfabrik
   dazu, welche  Rohre nach dem Erhard`schen Verfahren fertigte. Offensicht-
   lich wurden die kompletten Lanzen während der Friedenszeit ausschließlich
   in Danzig hergestellt. Es sind an den Lanzen keine Herstellerstempel.

Stückzahlen:

  Wenn man ausgeht, daß 1914  102 Regimenter mit Stahlrohrlanzen bewaff-
   net waren und man einen doppelten Bestand annimmt, kommt man auf die
   Zahl von ca.100 000 Lanzen.

Aufbewahrung:

  Die Lanzen sind einzeln hängend oder in Gerüsten liegend aufzubewahren,
  welche den Lanzen eine mindestens dreifache Unterstützung (und zwar et-
  wa 300 mm von den Enden entfernt und in der Mitte) gewähren.So die Vor-
  schrift.In der Realität wurden Lanzen im Stall bei den Sätteln, im Feld und
  bei Manövern stehend mit dem Schuh in der Erde , flach liegend  oder
  mit der Spitze in der Erde gelagert.

Transport:

  Auf dem Marsch wurde die Lanze entweder " auf Lende" getragen oder in
  den ledernen Lanzenschuh am Steigbügel gestellt und mit dem Armriemen
  über der Schulter gehalten, daß heißt "Lanze am Arm" Auf Eisenbahntrans-
  porten wurde die Lanze in einem besonderen Güterwagen mitgeführt.






Lanze auf Lende


















Lanze am Arm











Lanzenarmriemen:




















  Ganze Länge - 2 m, Breite 20 mm











Lanzenschuh:

  An zwei Durchbrüchen am rechten Steigbügel war ein lederner Köcher-
  Lanzenschuh genannt- befestigt. Es gab zeitweise auch Doppel-Lanzen-
  schuhe sowie Lanzenschuhe am linken Steigbügel.


Lanzenflagge.

   Flaggen von weißer Leinwand in den Maßen von 35 cm breit und 75 cm
   lang.
   Der 80 cm lange und 1cm breite Lanzenflaggenriemen war aus weißen
   Leder.




  für Mannschaften        


  für Unteroffiziere











Fertigungsvarianten der deutschen Stahlrohrlanzen:

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Typ                  1                       2                  3                    4                   5
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Modell           M90               M90              M90/93          M90/93            M93
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Jahr           ohne/1891     1891-92           1891             1891            1893-99
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Stange            nahtlos        nahtlos          nahtlos          nahtlos          nahtlos  
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Handhabe       ohne         Bindfaden-        Hanf-             Hanf-            Hanf-
                                        wicklung         Schlauch       Schlauch      Schlauch
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Ösen                6                     6               6;2und5           6:2und5            4
                                                                    blind               blind
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Armriemen-                                            aufge-               aufge-           aufge-
ring                gelötet          gelötet          preßt                 preßt             preßt
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Begrenzungs-                                        gelötet            aufgepreßt        gelötet
ringe                ohne            ohne          konisch           zylindrisch       konisch
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Bemerkung                                          mit RC-Ab-    mit RC-Ab-
                                                             nahme,Än-     nahme,Än-
                                                             derung bis      derung bis
                                                                1899               1900
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Typ                        6                   7                 8                     9                10
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Modell                M93              M93            M93              M93             M93/23
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Jahr                   1900-14       1914-15     1915-16          ohne            1908/10
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Stange               nahtlos      geschweißt     nahtlos          nahtlos          nahtlos
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Handhabe           Hanf-          Hanf-            Hanf-            Hanf-             Hanf-
                         schlauch     schlauch        schlauch       schlauch       schlauch-
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Ösen                       4                  4                    4                   4                  4
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Armriemen-         aufge-           aufge-           aufge-            aufge-            aufge-
ring                      preßt             preßt             preßt              preßt              preßt
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Begrenzungs-  aufgepreßt   aufgepreßt   aufgepreßt      aufgepreßt       aufgepreßt
ringe                zylindrisch   zylindrisch     zylindrisch       zylindrisch      zylindrisch
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Bemerkung                        Spitze 15cm   wie 7jedoch    mit Schuh         Spitze mit
                                               lang,           Ösen und      aus 1 Stück         Kugel
                                           Nietköpfe      Ringe aus      Spitze  ge-         Teller usw.
                                          erhaben          Stahl              lötet                  (Versuche)
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Mittwoch, 22. März 2017

Kavalleriedegen M/89

  Einführung des Kavalleriedegen M/89















16.Juli 1890

Durch eine ergangene Kabinettsorder vom 21. Juli ist folgendes 
bestimmt worden: Die Unteroffiziere und Gemeinen der Kavallerie,
mit Außnahme des Regiments der Gardes du Corps und sämtlicher
Kürassier-Regimenter, werden nach Maßgabe der verfügbaren Mittel
mit dem Kavalleriedegen des Modells 89 ausgerüstet. Gleichzeitig
erfolgt die Einführung eines neuen Unterschnallkoppels.

Tod von Kaiser Wilhelm I

               

  Am  9.März 1888 stirbt Seine Majestät

         Kaiser Wilhelm I. in Berlin




















 Kronprinz Friedrich Wilhelm

 wird als Friedrich III. neuer

       Deutscher Kaiser



















 Friedrich III. stirbt am 15.Juni 1888

 nach 99 Tage Regierungszeit,

Es folgt Kaiser Wilhelm II.




Montag, 20. März 2017

Regimentskommandeure bis 1914


          13. Mai           1887      Major  von Kaisenberg
          18.Januar        1891      Oberstleutnant Lange
          21.April          1894      Oberstleutnant von Scheffer
          14.Dezember  1898      Major  Wernitz
          18.Juli             1903      Oberstleutnant von Schmidt
          18.August       1907      Oberstleutnant von Leipzig
          18.Februar      1908      Major von Thiel
          19.November  1910      Oberstleutnant  Croll
          20.März           1911      Major von Below

                                                                  Oberst von Below

Ende der Regiments-Geschichte von Weisbrodt aus dem Jahr 1886

 
1885 feierte das Regiment das 25jährige Jubiläum. Viele alte 12.Ulanen eilten
nach Insterburg und Friedland herbei, um ihre Anhänglichkeit an das Regiment
zu beweisen.