Mittwoch, 13. März 2019
Kapitel 13
Räumung der Ukraine und Rückkehr in die Heimat
Vom 9. Dezember 1918 bis 22. Februar 1919
Am 9.und 10. Dezember wurden Stab und sämtliche Eskadrons nach Pol-
tawa gefahren. Hier wurde die Weiterfahrt von den Republikanern ver-
weigert, mit diesen von der 1.K.D. geführten Verhandlungen kamen zu
keinem Ergebnis. Am 12. Dezember konnte das Regiment aber schließ-
lich verladen werden und abrollen.Doch schon in Mirgorod blieben die
Züge am nächsten Tage liegen, da die Bahnstrecke zwischen Mirgorod
Pomodan von den Republikanern aufgerissen worden waren.
Um nichts unversucht zu lassen, wurde am 15.Dezember Oberleutnant
Hirschfeld auf einem deutschen Panzerzug in Richtung Romodan vor-
geschickt. Er wurde erfolglos beschossen und setzte bei den Republi-
kanern durch, saß sie das Regiment durchließen, sobald die Strecke nach
Kiew wiederhergestellt war.
Am 17.Dezember war es soweit, daß die ersten beiden Transporte nach
Lubny fahren konnten, die übrigen folgten am nächsten Tage nach.
Mehrfach wurde es nötig, im Regiment Sammlungen zu veranstalten,
aus derer Erlös die Lokomotivführer und Bremser bestochen werden
mußten, um sie zur Erfüllung ihres Dienstes zu veranlassen.
Am 21.Dezember wurden die Transportzüge einzeln nach Grebjonka
vorgezogen und dann über Jagotyn bis Darnitza geleitet, wo sie am
24.Dezember eintrafen. Am 25.Dezember ging die Fahrt weiter nach
Kiew. In Kiew fand das Regiment eine gänzlich verrottete Etappen-
garnison vor. Am dritten Tage nach der Ankunft des Regiments in
Kiew hatte der Soldatenrat eingesehen, daß seine Bemühungen, einen
reibungslosen Abtransport des Regiments bei den Ukrainern durchzu-
setzen, vergeblich waren. Der Soldatenrat bat daher den Kommandeur,
Oberst Hay, die Führung des Regiments wieder allein zu übernehmen.
Am 26.Dezember fuhr der erste Transport (4.und 1/2 M.G.E.) über
Korossten- Sarny nach Powursk ab. (Von Powursk Eisenbahnfahrt
über Kowel-Brest-Litowsk- Bialystok-Prostken nach Insterburg,
Eintreffen dort am 2.Januar 1919) Der zweite und dritte Transport
( 3.,5., 1/2 M.G.E. und 2.r.F.A.R.1) erreichten am 28.Dezember Fastow.
Der vierte Transport ( Stab und 2.) blieb auf der Station Fastow liegen,
und konnte erst am nächsten Tage weitergeleitet werden.
Als in der Nacht vom 30./31. Dezember Begleitmannschaften der auf
Bahnhof Fastow stehenden deutschen Transporte entwaffnet und ausger-
raubt und mehrere Waggons mit Lebends-und Futtermittel aufgebrochen
wurden, legte Oberst Hay auf den Bahnhof Fastow eine deutsche Bahn-
hofswache . Bei den Auseinandersetzungen fielen der Oberleutnant
Wrede, Gefreiter Lüddecke sowie die Ulanen Trampnau und Woelk,
drei weitere Ulanen wurden verwundet.
Da ein Angriff von ukrainischen Truppen zu erwarten war, alarmierte
der Kommandeur um 5 Uhr nachmittags das Regiment zum Abmarsch.
Da das Regiment fast von ukrainischen Truppen eingekreist war, blieb
ihnen nur noch ein Weg durchSchneewehen und einer zerbrochenen
Brücke. Am 2.Januar gegen 10,30 Uhr erreichte das Regiment Szred-
naja- Szloboda. Das Regiment marschierte am 3.Januar nach Kowa-
lewka, südostlich von Fastow. Am 4. Januar wurde der Rückmarsch
fortgesetzt. Über Zydowcy-Stienok-Antopol-Tatarinowka-Pilipy-
Serbinowka-Lutomirka-Titkow wurde am 14.Januar Makiejowce
erreicht. Das Generalkommando in Kiew hatte dem Regiment zwei
Millionen Kerenski-Rubel für Verpflegung mitgegeben.
Nach einem Ruhetag wurde am 16.Januar der Marsch bis Paszuki fort-
gesetzt. Am 17.Januar wurde der Rückmarsch über Annopol- Tuczyn -
- Golowin nach Mielnica .fortgesetzt.
Am 25.Januar setzte das Regiment im Verband der 1.K.B. den Marsch
nach Brest-Litowsk fort und erreichte die Stadt am 2.Februar.
Am 22. Februar traf das Regiment in Insterburg ein und rückte als eines
der letzten Truppen durch die Stadt, die mit Ehrenpforten geschmückt
war, nach der Kaserne, von der Insterburger Bevölkerung auf das freudigs-
te begrüßt und vom Bürgermeister mit den Stadtverordneten vor dem
Rathaus mit einer Ansprache empfangen. Die Insterburger waren Stolz,
ihre 12.Ulanen in voller Waffenausrüstung und in größter Ordnung heim-
kehren zu sehen.
tawa gefahren. Hier wurde die Weiterfahrt von den Republikanern ver-
weigert, mit diesen von der 1.K.D. geführten Verhandlungen kamen zu
keinem Ergebnis. Am 12. Dezember konnte das Regiment aber schließ-
lich verladen werden und abrollen.Doch schon in Mirgorod blieben die
Züge am nächsten Tage liegen, da die Bahnstrecke zwischen Mirgorod
Pomodan von den Republikanern aufgerissen worden waren.
Um nichts unversucht zu lassen, wurde am 15.Dezember Oberleutnant
Hirschfeld auf einem deutschen Panzerzug in Richtung Romodan vor-
geschickt. Er wurde erfolglos beschossen und setzte bei den Republi-
kanern durch, saß sie das Regiment durchließen, sobald die Strecke nach
Kiew wiederhergestellt war.
Am 17.Dezember war es soweit, daß die ersten beiden Transporte nach
Lubny fahren konnten, die übrigen folgten am nächsten Tage nach.
Mehrfach wurde es nötig, im Regiment Sammlungen zu veranstalten,
aus derer Erlös die Lokomotivführer und Bremser bestochen werden
mußten, um sie zur Erfüllung ihres Dienstes zu veranlassen.
Am 21.Dezember wurden die Transportzüge einzeln nach Grebjonka
vorgezogen und dann über Jagotyn bis Darnitza geleitet, wo sie am
24.Dezember eintrafen. Am 25.Dezember ging die Fahrt weiter nach
Kiew. In Kiew fand das Regiment eine gänzlich verrottete Etappen-
garnison vor. Am dritten Tage nach der Ankunft des Regiments in
Kiew hatte der Soldatenrat eingesehen, daß seine Bemühungen, einen
reibungslosen Abtransport des Regiments bei den Ukrainern durchzu-
setzen, vergeblich waren. Der Soldatenrat bat daher den Kommandeur,
Oberst Hay, die Führung des Regiments wieder allein zu übernehmen.
Am 26.Dezember fuhr der erste Transport (4.und 1/2 M.G.E.) über
Korossten- Sarny nach Powursk ab. (Von Powursk Eisenbahnfahrt
über Kowel-Brest-Litowsk- Bialystok-Prostken nach Insterburg,
Eintreffen dort am 2.Januar 1919) Der zweite und dritte Transport
( 3.,5., 1/2 M.G.E. und 2.r.F.A.R.1) erreichten am 28.Dezember Fastow.
Der vierte Transport ( Stab und 2.) blieb auf der Station Fastow liegen,
und konnte erst am nächsten Tage weitergeleitet werden.
Als in der Nacht vom 30./31. Dezember Begleitmannschaften der auf
Bahnhof Fastow stehenden deutschen Transporte entwaffnet und ausger-
raubt und mehrere Waggons mit Lebends-und Futtermittel aufgebrochen
wurden, legte Oberst Hay auf den Bahnhof Fastow eine deutsche Bahn-
hofswache . Bei den Auseinandersetzungen fielen der Oberleutnant
Wrede, Gefreiter Lüddecke sowie die Ulanen Trampnau und Woelk,
drei weitere Ulanen wurden verwundet.
Da ein Angriff von ukrainischen Truppen zu erwarten war, alarmierte
der Kommandeur um 5 Uhr nachmittags das Regiment zum Abmarsch.
Da das Regiment fast von ukrainischen Truppen eingekreist war, blieb
ihnen nur noch ein Weg durchSchneewehen und einer zerbrochenen
Brücke. Am 2.Januar gegen 10,30 Uhr erreichte das Regiment Szred-
naja- Szloboda. Das Regiment marschierte am 3.Januar nach Kowa-
lewka, südostlich von Fastow. Am 4. Januar wurde der Rückmarsch
fortgesetzt. Über Zydowcy-Stienok-Antopol-Tatarinowka-Pilipy-
Serbinowka-Lutomirka-Titkow wurde am 14.Januar Makiejowce
erreicht. Das Generalkommando in Kiew hatte dem Regiment zwei
Millionen Kerenski-Rubel für Verpflegung mitgegeben.
Nach einem Ruhetag wurde am 16.Januar der Marsch bis Paszuki fort-
gesetzt. Am 17.Januar wurde der Rückmarsch über Annopol- Tuczyn -
- Golowin nach Mielnica .fortgesetzt.
Am 25.Januar setzte das Regiment im Verband der 1.K.B. den Marsch
nach Brest-Litowsk fort und erreichte die Stadt am 2.Februar.
Am 22. Februar traf das Regiment in Insterburg ein und rückte als eines
der letzten Truppen durch die Stadt, die mit Ehrenpforten geschmückt
war, nach der Kaserne, von der Insterburger Bevölkerung auf das freudigs-
te begrüßt und vom Bürgermeister mit den Stadtverordneten vor dem
Rathaus mit einer Ansprache empfangen. Die Insterburger waren Stolz,
ihre 12.Ulanen in voller Waffenausrüstung und in größter Ordnung heim-
kehren zu sehen.
Dienstag, 12. März 2019
Kapitel 12
In der Ukraine
Vom 4. Mai bis 8. Dezember 1918
Die bisher im Osten eroberten und im Frühjahr 1918 besetzten baltischen
und ukrainischen Gebiete konnten nicht so von Truppen entblößt werden.
Das besetzte riesige Land mußte trotz des Friedens mit Sowjetrußland für
alle Fälle vor Überraschungen durch bolschewistische Horden geschützt
werden. Aufgabe der von der Ukraine zu Hilfe gerufenen deutschen Trup-
pen war es , baldigst Ruhe und Ordnung im Lande wiederherzustellen
und die Durchführung der von der ukrainischen Regierung im Friedensver-
trag versprochenen Ausfuhr von Getreide, Lebendsmittel und Kohlen nach
Deutschland zu unterstützen; denn die Ernährungslage in der Heimat war
sehr ernst. Zu den truppenteilen die dazu herangezogen wurden, Ordnung
und Ruhe in der Ukraine aufrechtzuerhalten gehörte auch das Ulanen-
Regiment Nr.12 . Über Dorpat-Walk wurde es zunächst bis Dünaburg
gefahren und dort am 6.Mai umgeladen. Am nächsten Tage führte die
Fahrt weiter über Wilna- Grodno- Brest-Litowsk nach Kowel, wo am 8.
Mai ausgeladen wurde.
Nach mehreren Marschtagen erreichte das Regiment am 16.Mai Zdol-
bunowo, 10 km südlich Rowno , und wurde hier am gleichen und am
nächsten Tage verladen. Die Bahnfahrt vom 18.bis 21.Mai führte über
Berditschew-Kiew-Romodan- Krementschuk nach Poltawa. In Poltawa
trat das Regiment unter den Befehl der 33. Landwehr-Brigade.
Als Patrouillenführer bewährten sich u.a. Oberleutnant Voelkerling,
Leutnant Erbe, Offiziersstellvertreter Brieskorn, die Vizewachtmeister
Kleist und Stolz, die Sergeanten Rosummek, Pomorin, Döhlinger,Homm,
Dudda und Brewitz, Unteroffizier Schaffran sowie die Gefreiten Schlan-
gat und Gitt.
Am 26 Juni bezogen Quartier:
Stab und MG-Eskadron in Karlowka
2. Eskadron in Spiritus-Fabrik Wennkurnia
3. Eskadron in Gut Warwarowka
4. Eskadron in Zuckerfabrik Marjanowka
5. Esskadron in Zuckerfaabrik Lanaja
Rittmeister d.R. Walzer übernahm die Kommandantur in Karlowka.
Am 31.Oktober 1918 trat das Regiment wieder unter dem Befehl der
2.Kavallerie-Brigade.
Am 8.Dezember erhielt das Regiment Weisung , sich verladebereit zu
halten, um am nächsten Tage nach Wolhynien abtransportiert zu werden.
Noch viele Wochen sollte vergehen, ehe es dem Regiment vergönnt war,
nach unsäglichen Schwierigkeiten die Heimat zu erreichen
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